Der Hexer von Hymal, Buch X - Schuld und Schmach (German Edition) by Bernhardt N

Autor:Bernhardt, N. [Bernhardt, N.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: FICTION / Fantasy / General
ISBN: 9783954184279
Herausgeber: Null Papier Frisch
veröffentlicht: 2014-04-17T22:00:00+00:00

Fünftes Kapitel: Anders als gedacht

Nach der anstrengenden Wanderung von Vylrahdo nach Halfuár genoss Nikko noch immer die Ruhe und Erholung. Es war zwar eine gute Idee gewesen, seine neuen Untertanen persönlich hier herzuführen, nun aber war es an anderen, die weiteren Arbeiten zu erledigen.

Es musste ja noch viel getan werden – die Flüchtlinge aufteilen und Unterkünfte errichten, das knappe Saatgut und die wenigen vorhandenen Nutztiere, sowie die sonstigen Vorräte verteilen, die der Kastellan bereits aus Sinál herbeischaffen hatte lassen. Diese und viele weitere Aufgaben überließ der junge Graf nur allzu gern seinen Getreuen.

Ärgern musste sich Nikko hingegen, dass er Danuwil zugesagt hatte, ihn nach Telgâr zu begleiten. Nicht, dass er keine Lust hatte, das Lehen des alten Freundes zu besuchen, jedoch würde es schon eine mehrtägige Reise dorthin werden, wenn sie nicht gar Wochen in Anspruch nähme. Hatte er dafür wirklich Zeit?

Das Winterwetter hatte ihn ohnehin viel zu lange in den Bergen festgehalten. Der Vorfall in Skingár war schon bald zwei Monate her, und Nikko musste sich endlich darum kümmern, was aus dem Tal werden sollte. Zwar wollte er sich noch immer keine Vorwürfe machen, vom Ort des Geschehens vor lauter Schrecken geflohen zu sein, aber nun, so lange Zeit später, gab es keine Entschuldigung mehr, die er sich selbst abkaufen würde.

Der Zauberer musste einfach herausfinden, wie die Dinge wirklich standen! Hatte Khondyr den Angriff überlebt? Wenn ja, hatte er Nikko im Orden angeschwärzt? Was wusste sein eigenes Lager, und wie stand es dazu?

Außerdem war er noch immer der Graf von Skingár, also verantwortlich für das Lehen. Auch, wenn dort alle Menschen untot waren, musste er irgendwie dafür sorgen, dass es weiterging. Ferner empfand er es als seine Pflicht, das Tal nicht in Rhobanys Hände fallen zu lassen – falls dieser noch lebte.

Nein, er konnte jetzt nicht mit Danuwil und dessen neuen Untertanen in aller Ruhe nach Telgâr ziehen. Allerdings würde der Graf erst in einigen Tagen aufbrechen. Seine Leute erholten sich noch immer vom Marsch, und nicht wenige würden ihm ohnehin nur gegen ihren Willen folgen. Vielleicht sollte Nikko diese Zeit ja nutzen, um sich ein Bild von der derzeitigen Lage in Skingár zu machen.

Der Teleportstein! Ja, in Skingár lag doch noch der Ankerstein, den er aus der alten Burg entfernt hatte. Wenn es ihm gelänge, diesen zu bergen, könnte er ihn Danuwil einfach mitgeben. Mit entsprechenden Anweisungen versorgt, wäre es diesem wohl möglich, in Telgâr wenigstens einen provisorischen Teleportraum einrichten zu lassen, der es dem Zauberer erlauben würde, ihn dort später nach Belieben zu besuchen.

Es war ohnehin höchste Zeit, die Lage in Skingár zu erkunden. Die Magie des Nekromanten war schließlich viel zu unberechenbar, als dass Nikko sich sicher sein konnte, dass dort alles so geblieben war wie zu dem Zeitpunkt, als er den Ort so fluchtartig verlassen hatte. Außerdem wollte der Zauberer nun doch herausfinden, ob er die Untoten nicht irgendwie unter seine Kontrolle bringen konnte.

Hoffentlich war ihm niemand zuvor gekommen, bangte Nikko auf dem Weg hinunter in den Teleportraum. Auf einmal ärgerte er sich, dass er nicht früher den Mut gefunden hatte, noch einmal nach Skingár zu reisen.

Download

Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.